Da war ja noch etwas: Facebook hatte wohl mal die Idee, Freunde mit denen man länger wenig oder keinen Kontakt hatte, eine minimalistische Erinnerung senden zu können. So ein digitales „Hey, ich bin auch noch da!“, oder gern auch als „Hallo, habe gerade an Dich gedacht.“, verwendet.
Und dann schaut man mal seine Freundesliste durch, also diese personifizierte Briefmarkensammlung mit vielen Erinnerungen an längst vergangene, kürzlich erlebte oder aktuelle Zeiten, und klickt den Menschen, dem man sich noch immer verbunden fühlt, mit „anstupsen“ an.
Und dann wartet man ab und schaut, wer der vielen angestupsten Zeitgenossen mit einem Echo reagiert. Es ist wie im wahren Leben: Du sagst: „Hallo, schön, dass es Dich gibt.“ und hoffst auf ein „Ja, das wollte ich Dir auch gerade sagen.“ – Aber es gibt auch die, die schweigen. Du freust Dich, die Menschen zu sehen und zeigst es ihnen, aber es gibt keine Rückmeldung. Es ist so, als kommst Du morgens in Deinem Zuhause in die Küche und wünsche einen „Guten Morgen :-)“ und alle im Raum antworten nicht. Zu beschäftigt? Keine Zeit? Überhört? Was auch immer.
Du hast die Wahl. Wirst Du enttäuscht oder gar beleidigt sein? Wirst Du sie das nächste Mal auch ignorieren? Oder wirst Du sie einfach nicht mehr grüßen? Vielleicht überarbeitest Du sogar Deine Freundesliste und trennst Dich von den offensichtlichen „Karteileichen“?
Was auch immer Du tust. Denke daran: Es sind im Regelfall Weg-Gefährten. Die meisten Freunde bei Facebook sollten die sein, die einem persönlich begegnet sind und zu denen eine Erinnerung besteht. Und diese Erinnerung ist schön, sonst wären sie nicht in der Freundesliste.