
„Bald nun ist Weihnachtszeit“ schallt es schon seit einigen Tagen aus den Lautsprechern. Insbesondere dort, wo uns der Weg zur weihnachtlichen Stimmung geebnet werden soll. Gerade noch war Sommer, dann der ersehnte Urlaub bei schönem Wetter am Strand. Es folgten ein paar warme Tage, die schon als „Herbst“ bezeichnet werden wollten. Genau genommen, haben wir noch immer Herbst. Nur ganz knapp fällt der Heilige Abend in den Winter, der doch erst am 21. Dezember anfängt. Auf eine pünktliche „Lieferung Schnee“ kann man sich, so sehr die weiße Weihnacht auch ersehnt wird, nicht verlassen. Wohl aber auf die Glühweinstände auf den zahlreichen Weihnachtsmärkten.
Diese Weihnachtsmärkte – sie beginnen eigentlich in der Woche vor dem 1. Advent und enden zu Weihnachten. So zumindest ist es in den Städten der Fall. Doch dem Tourismus sei Dank, dass man diese auch bis ins neue Jahr hinein besuchen kann oder soll. Und da der Umsatz, das Geld-Verdienen und der Kommerz vielerorts über dem christlichen Gedanken des Weihnachten steht, dürfen sie als „Wintermarkt“ auch schon im November eröffnet werden. Widersprüchlich ist einzig die Präsenz von Weihnachtsmann-Figuren, weihnachtlichen Dekorationen und zahlreichen Tannenbäumen, die mit Lichterketten verziert mehr an Weihnachten als an Winter erinnern. Denn eines haben Weihnachten und Winter gemeinsam: Schnee wird bei beiden geliebt. Und ob dieser dann kommt, entscheidet einzig und allein die Natur.
In diesem Sinne wünsche ich allen eine besinnliche Weihnachtszeit. Und noch ein Tipp: Lasst Euch nicht von Weihnachtsbeleuchtung irritieren. Sie existiert vorrangig dort, wo Geschäfte gemacht werden. Während kleinere Städte, Dörfer oder private Hausbesitzer liebevoll die leuchtende Pracht in weihnachtlichen Gedanken anbringen, kann es in Shopping-Malls, Fußgängerzonen und Stadtzentren nicht genug blinken, glitzern und leuchten. Du, ja Du als Betrachter bist kein Genießer. Du bist der potentielle Kunde, dem mit weihnachtlicher Gefühlsduselei das Geld aus der Tasche gezogen werden soll. „Kaufe, kaufe, kaufe“, schreit jedes LED-Lämpchen Dir entgegen. Fällst Du drauf rein?